Emgality® Galcanezumab

Die folgenden Informationen werden als Antwort auf Ihre Anfrage zur Verfügung gestellt und können Informationen über Dosierung, Formulierungen und Bevölkerungsgruppen enthalten, die sich von der Zulassung unterscheiden.

Wurde in den Emgality® (Galcanezumab) klinischen Studien über Alopezie berichtet?

In Phase-3-Studien wurde bei <1 % der mit Galcanezumab behandelten Patienten über behandlungsbedingte Haarverlust berichtet. Die Ereignisse waren leicht oder mittelschwer, keiner der Patienten brach die Behandlung aufgrund von Alopezie ab.

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Zusätzliche Informationen

Galcanezumab wurde in Studien zur Migräne-Prophylaxe untersucht.1-3 Ein kurzer Überblick über die doppelblinden, placebokontrollierten Phase-3-Studien findet sich unter Überblick der Phase-3-Studien zur Migräne. Die während der Therapie aufgetretenen unerwünschten Ereignisse in Verbindung mit Alopezie werden nachstehend zusammengefasst.

Zu beachten ist, dass die Ergebnisse einer Erhaltungsdosis von 240 mg Galcanezumab einmal monatlich hier ebenfalls beschrieben ist. Wenngleich diese Dosis in den Zulassungsstudien untersucht wurde, ist diese Dosis nicht zugelassen und wird daher nicht empfohlen.

Weitere Informationen zur Alopezie finden Sie in Zusätzliche veröffentlichte Informationen: Alopezie.

Inzidenz und Merkmale von während der Therapie aufgetretener Alopezie in den Phase-3-Studien zur Migräne-Prophylaxe

Inzidenz und Schweregrad von Alopezie während der doppelblinden Behandlungsphase der doppelblinden, placebokontrollierten Phase-3-Studien zur Migräne-Prophylaxe mit Galcanezumab sind in Inzidenz und Schweregrad behandlungsbedingter Alopezie-Ereignisse in den Studien EVOLVE-1, EVOLVE-2 und REGAIN: Doppelblinde Behandlungsphase zusammengefasst.

Die Alopezie-Ereignisse waren leicht oder mittelschwer ausgeprägt; schwerwiegende Ereignisse wurden nicht berichtet. Ein mit Placebo behandelter Patient in der REGAIN-Studie, brach die Behandlung aufgrund einer während der Therapie aufgetretenen Alopezie ab.4


Inzidenz und Schweregrad behandlungsbedingter Alopezie-Ereignisse in den Studien EVOLVE-1, EVOLVE-2 und REGAIN: Doppelblinde Behandlungsphase4

TEAE

PBO
N=1451
n (%)

GMB 120 mg
N=705
n (%)

GMB 240 mg
N=730
n (%)

Alopezie

Inzidenz

5 (0.3)

3 (0.4)

4 (0.6)

Schweregrad

Leicht

4 (0.3)

3 (0.4)

3 (0.4)

Mittelschwer

1 (0.1)

0 (0.0)

1 (0.1)

Schwerwiegend

0 (0.0)

0 (0.0)

0 (0.0)

Alopecia areata

Inzidenz

0 (0.0)

1 (0.1)

0 (0.0)

Schweregrad

Leicht

0 (0.0)

1 (0.1)

0 (0.0)

Mittelschwer

0 (0.0)

0 (0.0)

0 (0.0)

Schwerwiegend

0 (0.0)

0 (0.0)

0 (0.0)

Abkürzungen: GMB = Galcanezumab, PBO = Placebo, TEAE = Therapie aufgetretenen unerwünschten Ereignisse.

Bei keinem Patienten in der CONQUER-Studie kam es während der doppelblinden Behandlung zu einer behandlungsbedingten Alopezie.4

Spontanberichte nach der Markteinführung

Basierend auf Spontanmeldungen nach Markteinführung aus der Datenbank für spontane unerwünschte Ereignisse (UE) von Eli Lilly and Company, die bis zum 27. März 2022 eingegangen sind,

Alopezie wurde selten berichtet (≥ 0,01 % und < 0,1 %) und
Alopecia areata und androgenetische Alopezie wurden sehr selten berichtet (< 0,01 %).4

Daten nach der Markteinführung stellen nicht unbedingt die Häufigkeit des Auftretens eines UE in einer behandelten Population dar, aber sie stellen eine Melderate eines bestimmten UE an das Unternehmen dar. Die Spontanmeldung von UE kann sehr variabel sein und stellt keine angemessen kontrollierte klinische Information dar, auf der eine Beurteilung basieren könnte, ob ein bestimmtes Arzneimittel der Verursacher eines Ereignisses ist.5

Spontanmeldungen sind von eingeschränktem Nutzen aufgrund von

  • Mangel an Kontrollpopulation
  • Underreporting oder Reporting Bias, und
  • fehlende oder unvollständige Angaben zur Krankengeschichte oder Begleitmedikation.5

Biologische Plausibilität

In der veröffentlichten Literatur finden sich widersprüchliche Berichte über die Rolle, die CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptid) beim Haarwachstum spielt.6-9

Calcitonin Gene-Related Peptid

  • interagiert nachweislich mit Peptiden, die das Haarwachstum steuern,6-9
  • besitzt immunmodulierende Eigenschaften,7
  • könnte ein wichtiger regulierender Faktor bei der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung des Immunprivilegs im proximalen Epithel von Haarfollikeln sein,10
  • supprimiert die Antigenpräsentation gegenüber Lymphozyten und verlangsamt deren Proliferation und Reaktivität7 und
  • führt zu einer verminderten Expression in Alopecia areata-Läsionen.10

Die modulierende Funktion von CGRP könnte daher möglicherweise eine Wirkung auf den Haarfollikel haben. Dieses Thema wird im Zusätzliche veröffentlichte Informationen: Alopezie detailliert behandelt. 

Referenzen

1Skljarevski V, Matharu M, Millen BA, et al. Efficacy and safety of galcanezumab for the prevention of episodic migraine: results of the EVOLVE-2 phase 3 randomized controlled clinical trial. Cephalalgia. 2018;38(8):1442-1454. http://dx.doi.org/10.1177/0333102418779543

2Stauffer VL, Dodick DW, Zhang Q, et al. Evaluation of galcanezumab for the prevention of episodic migraine: the EVOLVE-1 randomized clinical trial. JAMA Neurol. 2018;75(9):1080-1088. http://dx.doi.org/10.1001/jamaneurol.2018.1212

3Detke HC, Goadsby PJ, Wang S, et al. Galcanezumab in chronic migraine: the randomized, double-blind, placebo-controlled REGAIN study. Neurology. 2018;91(24):e2211-e2221. http://dx.doi.org/10.1212/WNL.0000000000006640

4Data on file, Eli Lilly and Company and/or one of its subsidiaries.

5Goldman SA. Limitations and strengths of spontaneous reports data. Clin Ther. 1998;20(suppl 3):C40-C44. http://dx.doi.org/10.1016/S0149-2918(98)80007-6

6Kinori M, Bertolini M, Funk W, et al. Calcitonin gene-related peptide (CGRP) may award relative protection from interferon-gamma-induced collapse of human hair follicle immune privilege. Exp Dermatol. 2012;21(3):223-226. http://dx.doi.org/10.1111/j.1600-0625.2011.01432.x

7Pi L-Q, Jin X-H, Hwang ST, et al. Effects of calcitonin gene-related peptide on the immune privilege of human hair follicles. Neuropeptides. 2013;47(1):51-57. http://dx.doi.org/10.1016/j.npep.2012.07.008

8Samuelov L, Kinori M, Bertolini M, et al. Neural controls of human hair growth: calcitonin gene-related peptide (CGRP) induces catagen. J Dermatol Sci. 2012;67(2):153-155. http://dx.doi.org/10.1016/j.jdermsci.2012.04.006

9Suh DH, Eun HC. The effect of calcitonin gene-related peptide on hair growth in vitro. Ann Dermatol. 1995;7(4):308-312. https://doi.org/10.5021/ad.1995.7.4.308

10Paus R, Ito N, Takigawa M, Ito T. The hair follicle and immune privilege. J Investig Dermatol Symp Proc. 2003;8(2):188-194. http://dx.doi.org/10.1046/j.1087-0024.2003.00807.x

11Blume-Peytavi U, Blumeyer A, Tosti A, et al. S1 guideline for diagnostic evaluation in androgenetic alopecia in men, women and adolescents. Br J Dermatol. 2011;164(1):5-15. http://dx.doi.org/10.1111/j.1365-2133.2010.10011.x

12Birch MP, Messenger JF, Messenger AG. Hair density, hair diameter and the prevalence of female pattern hair loss. Br J Dermatol. 2001;144(22):297–304. http://dx.doi.org/10.1046/j.1365-2133.2001.04018.x

13Norwood OT. Incidence of female androgenetic alopecia (female pattern alopecia). Dermatol Surg. 2001;27(1):53–54. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11231244

14Varothai S, Bergfeld WF. Androgenetic alopecia: an evidence-based treatment update. Am J Clin Dermatol. 2014;15(3):217-230. http://dx.doi.org/10.1007/s40257-014-0077-5

15Gan DCC, Sinclair RD. Prevalence of male and female pattern hair loss in Maryborough. J Investig Dermatol Symp Proc. 2005;10(3):184–189. https://doi.org/10.1111/j.1087-0024.2005.10102.x

16Olsen EA, Messenger AG, Shapiro J, et al. Evaluation and treatment of male and female pattern hair loss. J Am Acad Dermatol. 2005;52(2):301–311. https://doi.org/10.1016/j.jaad.2004.04.008

17Hamilton JB. Patterned loss of hair in man: types and incidence. Ann N Y Acad Sci. 1951;53(3):708–728. http://dx.doi.org/10.1111/j.1749-6632.1951.tb31971.x

18Alonso L, Fuchs E. The hair cycle. J Cell Sci. 119:391-393. http://dx.doi.org/10.1242/jcs02793

19Stenn KS, Paus R. Controls of hair follicle cycling. Physiol Rev. 2001;81(1):449-494. http://dx.doi.org/10.1152/physrev.2001.81.1.449

20Cristoph T, Müller-Röver S, Audring H, et al. The human hair follicle immune system: cellular composition and immune privilege. Br J Dermatol. 2000;142(5):862-873. https://doi.org/10.1046/j.1365-2133.2000.03464.x

21Mulleners WM, Kim BK, Láinez MJA, et al. Safety and efficacy of galcanezumab in patients for whom previous migraine preventive medication from two to four categories had failed (CONQUER): a multicentre, randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 3b trial. Lancet Neurol. 2020;19(10):814-825. http://dx.doi.org/10.1016/S1474-4422(20)30279-9

Appendix

Zusätzliche veröffentlichte Informationen: Alopezie

Alopezie kommt bei Frauen häufiger vor als bei Männern, und ihre Prävalenz nimmt mit dem Alter zu.11 Im Vereinigten Königreich und den USA beträgt die Prävalenz von Alopezie

  • 3 % bis 6 % bei Frauen < 30 Jahren und
  • 29 % bis 42 % bei Frauen ≥ 70 Jahren.11-13

Auch bei Männern steigt die Prävalenz von Alopezie mit dem Alter, wobei mehr als 80 % der weißen Männer im Alter von ≥ 70 Jahren betroffen sind.11,14-17

Der Haarfollikel ist ein einzigartiges Körperorgan, in dem sich Phasen von

  • Haarproduktion (Anagenphase),
  • Apoptose-vermittelter Regression (Katagenphase) und
  • relativer Ruhe (Telogenphase) zyklisch abwechseln.18

Dieser zyklische Prozess ist komplex und kann von verschiedenen Faktoren reguliert werden, darunter auch Sensorneuronen.19 Sensorneuronen setzen CGRP frei, das nachweislich ein wichtiger regulierender Faktor beim Haarwachstum ist.7

Das proximale Epithel von Haarfollikeln in der Anagenphase ist ein immunprivilegierter Bereich.20 Der Zustand des Immunprivilegs ist gekennzeichnet durch eine geringe Expression von Antigenen der Haupthistokompatibilitätskomplex (major histocompatibility complex, MHC)-Klasse Ia . Die Funktion des MHC ist die Präsentation von Antigenen zur Erkennung durch T-Zellen7. Sind diese auf Zellen des Haarbulbus vorhanden, können sie eine Schädigung des Haarfollikels durch T-Zellen fördern. Das Immunprivileg von Haarfollikeln in der Anagenphase wird durch verschiedene Mechanismen erzeugt und aufrechterhalten, darunter eine lokale Produktion immunsuppressiver Wirkstoffe und eine verminderte Expression von MHC.10 Das Calcitonin Gene-Related Peptide kann einen wichtigen regulierenden Faktor bei der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung des Immunprivilegs auf dem Wege der Supprimierung von MHC-Antigenen der Klasse Ia darstellen, welche wiederum die proximalen Haarfollikel vor einem autoreaktiven Angriff durch CD8 (Cluster of Differentiation 8) + T-Zellen schützen könnte.10

Überblick der Phase-3-Studien zur Migräne

Galcanezumab wurde in randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-3-Studien bei erwachsenen Patienten untersucht zur Prophylaxe der:

  • episodische Migräne (EVOLVE-1 und EVOLVE-2)1,2 und
  • chronischen Migräne (REGAIN).3
  • episodische oder chronische Migräne, die nicht von 2 bis 4 vorherigen Medikamentenkategorien zur Migräneprävention (CONQUER) profitiert hat.21

Die Patienten wurden randomisiert entweder Placebo oder  Behandlung in a zugeteilt Verhältnis

  • 2:1:1 in den Studien EVOLVE-1, EVOLVE-2, REGAIN1-3 und
  • 1:1 ratio in der CONQUER Studie.21

Die angewendeten Galcanezumab-Dosen und die Dauer der doppelblinden, placebokontrollierten Phase-3-Studien zur Migräneprävention sind in Zusammenfassung der doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zur Migräne-Prophylaxe mit Galcanezumab zusammengefasst.


Zusammenfassung der doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase-3-Studien zur Migräne-Prophylaxe mit Galcanezumab

Studie

Behandlung

Dauer

EVOLVE-12
N=858
EVOLVE-21
N=915

PBO, GMB 120 mg,a
or
240 mg SQ monatlich

6 Monate doppelblind

REGAIN3
N=1,113

PBO, GMB 120 mg monatlich,a
or
240 mg SQ monatlich

3 Monate doppelblind, mit optionaler 9-monatigen offenen  Verlängerung

CONQUER21
N=462

PBO or GMB 120 mg SQ monatlicha

3 Monate doppelblind, mit optionaler 3-monatigen offenen Verlängerung

Abkürzungen: GMB = galcanezumab, PBO = placebo; SQ = subkutan.

aDie Anfangsdosis wurde als Aufsättigungsdosis von 240 mg verabreicht, gefolgt von nachfolgenden monatlichen Dosen von 120 mg.

Datum der letzten Prüfung: 22. Juni 2022


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