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ZypAdhera® Olanzapinpamoat
Die folgenden Informationen werden als Antwort auf Ihre Anfrage zur Verfügung gestellt und können Informationen über Dosierung, Formulierungen und Bevölkerungsgruppen enthalten, die sich von der Zulassung unterscheiden.
Wie zeigt sich ein Postinjektionssyndrom ZypAdhera® (Olanzapinpamoat) und wie wird es behandelt?
Manchmal traten nach der Injektion von ZypAdhera Symptome passend zu einer Olanzapin-Überdosierung auf. Patienten müssen nach jeder Injektion mindestens 3 Stunden beobachtet werden.
Klinische Symptome
Während klinischer Studien vor der Zulassung, traten Ereignisse mit Symptomen passend zu einer Olanzapin-Überdosierung auf.1
Diese Ereignisse traten bei < 0,1 % der Injektionen und ungefähr 2 % der Patienten auf.1
Die meisten dieser Patienten entwickelten Symptome1
- einer Sedierung (reichend von einem leichten Schweregrad bis zum Koma) und/oder
- Delirium (einschließlich Verwirrtheit, Desorientiertheit, Agitation, Angst und anderen kognitive Beeinträchtigungen).
Andere berichtete Symptome waren
- extrapyramidale Symptome,
- Sprachstörungen,
- Ataxie,
- Aggression,
- Schwindel,
- Schwäche,
- Hypertension und
- Krampfanfälle.1
Beginn und Verlauf
In den meisten Fällen traten die initialen Anzeichen und Symptome dieser Ereignisse innerhalb 1 Stunde nach der Injektion auf. In allen Fällen wurde ein vollständiges Abklingen der Symptome innerhalb von 24 – 72 Stunden nach der Injektion berichtet.1
Die Ereignisse traten selten (< 1 von 1.000 Injektionen) zwischen 1 und 3 Stunden und sehr selten (< 1 von 10.000 Injektionen) nach 3 Stunden auf.1
Postinjektionssyndrom-Ereignisse waren nicht durch ein plötzliches Eintreten der Handlungsunfähigkeit gekennzeichnet, sie begannen üblicherweise mit leichteren Symptomen, die an Anzahl und/oder Schweregrad zunahmen.2
Die Zeit bis zur Handlungsunfähigkeit war definiert als Vorhandensein einer klinisch relevanten Desorientiertheit, Ataxie oder Sedierung, so dass der Patient nicht in der Lage ist, eigenständig um Hilfe zu bitten.2
Hospitalisierung und Therapie
In den klinischen Studien bis 14. Oktober 2008 wurden bei 29 Patienten insgesamt 30 Ereignisse eines Postinjektionssyndroms berichtet. Basierend auf ungefähr 45.000 Injektionen von Olanzapinpamoat, die bis zu diesem Zeitpunkt an 2054 Patienten in klinischen Studien verabreicht wurden, traten bei ungefähr 0,07 % der Injektionen oder 1,4 % der Patienten Ereignisse eines Postinjektionsyndroms auf.2
77 % der Patienten wurden während des Postinjektionssyndrom-Ereignisses hospitalisiert. Die Mehrzahl (63 %) der Postinjektionssyndrom-Ereignisse klang entweder ohne Behandlung ab oder wurde ausschließlich mit Beobachtung und Flüssigkeit behandelt.2
Bei den verbleibenden Ereignissen wurden die Patienten hospitalisiert und erhielten eine über Beobachtung und Flüssigkeit hinausgehende Therapie, häufig eine Therapie bestimmter Symptome oder begleitender medizinischer Erkrankungen, wenngleich manche Therapien anscheinend prophylaktisch gegeben wurden. Von diesen Patienten
- erhielten 6 Patienten eine Therapie mit oralen oder parenteralen Benzodiazepinen
- 3 Patienten wurden katheterisiert (1 Patient aufgrund von Harnverhalt und 2 Patienten prophylaktisch)
- 1 Patient wurde aufgrund von Agitation mechanisch fixiert, und
- 2 Patienten wurden als Vorsichtsmaßnahme nach Benzodiazepin-Gabe beatmet, wobei in keinem der Fälle eine Atemdepression festgestellt wurde (1 Patient aufgrund eines anscheinenden Krampfanfalls und 1 Patient zur Behandlung einer schweren Agitation, sodass ein CT Scan durchgeführt werden konnte).2
Wenn parenterale Benzodiazepine für die Behandlung von Nebenwirkungen nach der Injektion erforderlich sind, wird ein sorgfältiges Abwägen der klinischen Situation bezüglich einer übermäßigen Sedierung und kardiorespiratorischen Depression empfohlen.1
Berichte nach Markteinführung
Nach der Markteinführung wurden bis 30. August 2022 insgesamt 1319 Ereignisse eines Postinjektionssyndroms berichtet. Dabei wurden 173 Ereignisse innerhalb von Studien nach Markteinführung berichtet, und 1146 basierten auf Spontanberichten. Die Rate der Spontanberichte scheint mit den Berichten aus klinischen Studien im Einklang zu stehen. Insgesamt stimmt das klinische Profil der berichteten Ereignisse aus der Spontanberichterstattung nach Markteinführung mit den Berichten aus klinischen Studien überein.3
Diese Daten spiegeln nicht zwingend das Auftreten von Nebenwirkungen in der behandelten Population wider, jedoch zeigen sie wie häufig ein bestimmtes Ereignis an den Hersteller gemeldet wurde. Spontanberichterstattung kann sehr variabel sein und ist nicht als angemessene kontrollierte klinische Information anzusehen, aufgrund derer sich beurteilen lässt, ob ein bestimmtes Produkt ein bestimmtes Ereignis verursacht. Die Aussage von Spontanberichten ist limitiert durch fehlende Kontrollgruppe, unvollständige oder verzerrte Berichterstattung sowie fehlende oder unvollständige Informationen zur medizinischen Vorgeschichte oder Begleitmedikation.4
Überwachung und Patientenmanagement
Bei jeder Gabe von ZypAdhera müssen die Patienten immer über dieses potenzielle Risiko und die Notwendigkeit einer Nachbeobachtung von 3 Stunden in einer medizinischen Einrichtung informiert werden.1
Nach jeder Injektion müssen die Patienten in einer medizinischen Einrichtung durch angemessen geschultes Personal für mindestens 3 Stunden auf Anzeichen und Symptome passend zu einer Olanzapin-Überdosierung beobachtet werden.1
Unmittelbar vor dem Verlassen der medizinischen Einrichtung muss sichergestellt werden, dass der Patient wach und orientiert ist und keine Symptome einer Überdosierung zeigt.1
Wenn eine Überdosierung vermutet wird, muss eine eingehende medizinische Überwachung und Kontrolle weitergeführt werden, bis eine Untersuchung nachweist, dass die Symptome abgeklungen sind. Bei Patienten, die Symptome einer Olanzapin-Überdosierung entwickeln, muss der 3-stündige Beobachtungszeitraum solange verlängert werden, wie es klinisch erforderlich ist.1
Die Patienten müssen nachdrücklich darauf hingewiesen werden für den Rest des Tages auf Symptome einer Überdosierung infolge einer Injektionsnebenwirkung zu achten, und in der Lage zu sein, wenn nötig Hilfe zu erhalten sowie kein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen.1
Referenzen
1ZypAdhera [Fachinformation] Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
2Detke HC, McDonnell DP, Brunner E, et al. Post-injection delirium/sedation syndrome in patients with schizophrenia treated with olanzapine long-acting injection, I: analysis of cases. BMC Psychiatry. 2010;10(1):43. http://dx.doi.org/10.1186/1471-244X-10-43
3Data on file, Eli Lilly and Company and/or one of its subsidiaries.
4Goldman SA. Limitations and strengths of spontaneous reports data. Clin Ther. 1998;20(suppl 3):C40-C44. http://dx.doi.org/10.1016/S0149-2918(98)80007-6
Datum der letzten Prüfung: 12. Dezember 2022