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Olumiant® Baricitinib
Die folgenden Informationen werden als Antwort auf Ihre Anfrage zur Verfügung gestellt und können Informationen über Dosierung, Formulierungen und Bevölkerungsgruppen enthalten, die sich von der Zulassung unterscheiden.
Hepatitis unter Olumiant® (Baricitinib) bei atopischer Dermatitis
Es gab 3 Fälle im Zusammenhang mit Virushepatitis unter Baricitinib in den klinischen Studien zur atopischen Dermatitis.
Inhalt
- Wieviele Patienten hatten eine Virushepatitis in den klinischen Studien zur AD?
- Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu Virusreaktivierungen
- Wie soll mit dem Infektionsrisiko unter Baricitinib umgegangen werden?
- Konnten Patienten mit Virushepatitis an den klinischen Studien teilnehmen?
- Hepatitis B Virus DNA Status nach Studienbeginn
- Referenzen
Wieviele Patienten hatten eine Virushepatitis in den klinischen Studien zur AD?
Virushepatitis als TEAE wurde im All BARI AD Sicherheitsdatensatz berichtet:
- 1 (0,0%) Bericht von positiven Hepatitis B Core Antikörper (HBcAb)
- 1 (0,0%) Bericht von positiven Hepatitis B Oberflächen-Antikörper (HBsAg) und
- 1 (0,0%) Bericht von Hepatitis E.1
Der All BARI AD-Sicherheitsdatensatz umfasst 2636 (Gesamt-PYE = 4628,4) Patienten mit atopischer Dermatitis (AD) aus 1 Phase-2-, 5 Phase-3- und 2 Phase-3-Verlängerungsstudien, die BARI in verschiedenen Dosierungen erhielten, einschließlich
Umfasst alle Patienten, die zu irgendeinem Zeitpunkt während der Studien einer beliebigen BARI-Dosis ausgesetzt waren, entweder nach der Randomisierung oder nach Umstellung oder Rescue von Placebo. Es gab keine Zensierung der Daten bei Dosisänderung.1
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu Virusreaktivierungen
Virusreaktivierungen, einschließlich Fälle der Reaktivierung von Herpes-Viren (z. B. Herpes zoster, Herpes simplex), wurden in klinischen Studien berichtet. In klinischen Studien zu rheumatoider Arthritis wurde bei Patienten ab 65 Jahren, die vorher bereits sowohl mit biologischen als auch mit konventionellen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) behandelt wurden, Herpes zoster häufiger berichtet.3
Vor Beginn einer Therapie mit Baricitinib sollte ein Screening auf eine Virushepatitis entsprechend der klinischen Leitlinien durchgeführt werden.3
- Patienten mit nachweislich aktiver Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infektion waren von den klinischen Studien ausgeschlossen.3
- Patienten, die für Hepatitis-C-Antikörper positiv, aber für Hepatitis-C-Virus-RNA negativ waren, konnten an den Studien teilnehmen.3
- Patienten mit Hepatitis-B-Oberflächen-Antikörpern und Hepatitis-B-Kern-Antikörpern, aber ohne Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen, konnten ebenfalls an den Studien teilnehmen. Solche Patienten sollten auf die Expression von Hepatitis-B-Virus(HBV)-DNA überwacht werden.3
- Falls HBV-DNA festgestellt wird, ist ein Hepatologe zu konsultieren, um zu entscheiden, ob die Behandlung zu unterbrechen ist.3
Wie soll mit dem Infektionsrisiko unter Baricitinib umgegangen werden?
Bei Patienten, die andere JAK-Inhibitoren erhielten, wurden schwerwiegende Infektionen mit gelegentlich tödlichem Ausgang berichtet.3
Baricitinib ist im Vergleich zu Placebo mit einer erhöhten Infektionsrate wie etwa Infektionen der oberen Atemwege verbunden. In klinischen Studien zu rheumatoider Arthritis führte eine Kombination mit Methotrexat im Vergleich zu einer Baricitinib-Monotherapie zu höheren Infektionsraten.3
Bei Patienten mit aktiven, chronischen oder wiederkehrenden Infektionen sollten vor Therapiebeginn mit Baricitinib die Risiken und Vorteile einer Behandlung sorgfältig abgewogen werden.3
Falls sich eine Infektion entwickelt, ist der Patient sorgfältig zu überwachen und die Therapie mit Baricitinib vorübergehend zu unterbrechen, sollte der Patient auf eine Standardtherapie nicht ansprechen. Die Behandlung darf erst wieder begonnen werden, nachdem die Infektion ausgeheilt ist.3
Da bei älteren Patienten und Diabetes-Patienten generell eine höhere Infektionsinzidenz vorliegt, ist bei der Behandlung dieser Patientengruppen Vorsicht geboten. Bei Patienten ab 65 Jahren sollte Baricitinib nur angewendet werden, wenn keine geeigneten Behandlungsalternativen zur Verfügung stehen.3
Konnten Patienten mit Virushepatitis an den klinischen Studien teilnehmen?
Kriterien zu viraler Hepatitis im Studienprotokoll
Hepatitis B
Patienten mit Hinweis auf eine aktive oder chronische Hepatitis B Infektion waren von den klinischen Studien ausgeschlossen.1
Vor Studieneinschluss erfolgte ein Test auf HBsAg, HBcAb und HBV DNA. Ein positiver Test auf Hepatitis B Virus war definiert als
- HBsAg positiv oder
- HBcAb positiv und HBV DNA positiv.1
Bei HbcAb positiv und HBV DNA negativ konnten Patienten eingeschlossen werden. Diese Patienten wurden während der Studie überwacht, siehe Überwachung auf Hepatitis B Virus DNA in den Studien mit Baricitinib bei atopischer Dermatitis.1
Hepatitis C
Patienten mit Anzeichen einer aktiven oder chronischen Hepatitis C Infektion waren von den klinischen Studien ausgeschlossen. Patienten waren ausgeschlossen bei positivem Test auf Anti-Hepatitis-C-Antikörper mit bestätigtem Vorhandensein von Hepatitis C Virus (HCV) Ribonukleinsäure (RNA).1
Patienten konnten eingeschlossen werden bei dokumentierter HCV-Therapie der letzten HCV Infektion und der Test auf HCV RNA negativ war.1
Andere Formen der Virushepatitis
Andere Formen der Virushepatitis waren in den Ausschlusskriterien nicht spezifiziert. Patienten waren jedoch von der Studienteilnahme ausgeschlossen bei
- einer derzeitigen oder kürzlichen, klinisch schwerwiegenden Virusinfektion
- folgenden Laborabweichungen im Screening
- Aspartataminotransferase (AST) ≥ 2x ULN
- Alaninaminotransferase (ALT) ≥ 2x ULN
- Gesamtbilirubin ≥ 1,5x ULN oder
- zurückliegende oder derzeit bestehende hepatische Erkrankung oder eine andere schwerwiegende und/oder instabile Erkrankung, bei der die Anwendung der Prüfsubstanz nach Einschätzung des Prüfarztes ein nicht akzeptables Risiko darstellen würde oder die mit der Interpretation der Daten interferieren könnte.1
Überwachung auf Virushepatitis während der klinischen Studien
Überwachung auf Hepatitis B
Bei Patienten, die im Screening auf HBcAb positiv und HBV DNA negativ (nicht nachweisbar) getestet wurden, wurde in Woche 16 auf HBV DNA getestet, unabhängig vom HBsAb Status. Details zum Monitoring zeigt Überwachung auf Hepatitis B Virus DNA in den Studien mit Baricitinib bei atopischer Dermatitis. Ergebnisse aus dem Monitoring werden in Baseline Hepatitis B Serologie bei Patienten getestet auf Hepatitis B Virus Desoxyribonukleinsäure nach Studienbeginn aufgeführt.1
Die Ergebnisse des Tests auf Hepatitis B Virus DNA wurden klassifiziert als
- nicht nachweisbar
- nachweisbar, aber unterhalb der unteren Quantifizierungsgrenze, oder
- nachweisbar oberhalb der Quantifizierungsgrenze.1
Wenn... |
Dann... |
ein einzelnes Ergebnis unterhalb der Quantifizierungsrenze war |
wurde der Test innerhalb von 2 Wochen wiederholt |
das Ergebnis des Wiederholungstests "nicht nachweisbar" war |
wurde die Überwachung wiederholt wie im Studienplan vorgesehen |
2 oder mehr Tests unterhalb der Quantifizierungsgrenze waren |
brach der Patient die Studienmedikation dauerhaft ab und wurde an einen Hepatologen überwiesen |
ein einzelnes Ergebnis überhalb der Quantifizierungsgrenze war |
brach der Patient die Studienmedikation dauerhaft ab und wurde an einen Hepatologen überwiesen |
aPatienten mit positivem Test auf HBcAb und negativem Test auf HBV DNA (nicht messbar) wurden in Woche 16 auf HBV DNA getestet.
Andere Arten der Überwachung auf Virushepatitis
In den klinischen Studien erfolgte keine routinemäßige Überwachung durch serielle Untersuchungen auf HCV RNA und Überwachung anderer Arten von Virushepatitis. Jedoch konnten bei unerwünschten Ereignissen während der Therapiephase (TEAE), die die Leber betrafen, ausgewählte Tests durchgeführt werden. Hierzu gehörten
- Hepatitis A Antikörper (gesamt und IgM)
- Hepatitis B (Oberflächenantigen, Oberflächen-Antikörper und Kern-Antikörper)
- Hepatitis C Antikörper und
- Hepatitis E Antikörper (IgG und IgM).1
Hepatitis B Virus DNA Status nach Studienbeginn
72 Patienten unter BARI wurden nach Studienbeginn auf HBV DNA überwacht. Von diesen 72 Patienten hatten 69 (95,8 %) keine nachweisbaren HBV DNA Ergebnisse nach Studienbeginn. Baseline Hepatitis B Serologie bei Patienten getestet auf Hepatitis B Virus Desoxyribonukleinsäure nach Studienbeginn beschreibt die Ergebnisse zur Serologie bei Studienbeginn.1
All BARI AD |
||||
Baseline Serologie |
Postbaseline HBV DNA Tests |
|||
Nicht nachweisbare DNA |
Nachweisbar < LLOD |
Nachweisbar ≥ LLOD |
Gesamt |
|
HBsAb+/HBcAb+ |
51 (94,4) |
2 (3,7) |
1 (1,9) |
54 |
HBsAb-/HBcAb+ |
18 (100) |
0 |
0 |
18 |
Gesamt |
69 (95,8) |
2 (2,8) |
1 (1,4) |
72 |
Abkürzungen: AD = atopische Dermatitis; BARI = Baricitinib; HBcAb = Hepatitis B core antibody, Hepatitis B Kern-Antikörper; HBsAb = Hepatitis B surface antibody, Hepatitis B Oberflächen-Antikörper; HBV DNA = Hepatitis B virus deoxyribonucleic acid, Hepatitis B Virus-Desoxyribonukleinsäure; LLOQ = lower limit of quantitation, untere Quantifizierungsgrenze.
aPatienten konnten bei positivem Test auf HBcAb und negativem Test auf HBV DNA in die Studien bei atopischer Dermatitis eingeschlossen werden. Diese Patienten wurden während der Studie überwacht unter Verwendung von HBV DNA Tests, die nach Studienbeginn durchgeführt wurden.
Hinweis: BARI 1 mg wurde in zulassungsrelevanten Studien untersucht, ist jedoch nicht Teil der Zulassung. Die zugelassene Dosierung entnehmen Sie bitte Abschnitt 4.2 der Olumiant Fachinformation.
Referenzen
1Data on file, Eli Lilly and Company and/or one of its subsidiaries.
2Bieber T, Katoh N, Simpson EL, et al. Safety of baricitinib for the treatment of atopic dermatitis over a median of 1.6 and up to 3.9 years treatment: an updated integrated analysis of 8 clinical trials. Poster presented at: 31st Annual European Academy of Dermatology and Venereology Congress; September 7-10, 2022; Milan, Italy.
3Olumiant [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
Datum der letzten Prüfung: 11. August 2022